SW-Film: Kristalle "kleben" auf Emulsionsseite

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Hallo Christoph,

danke für Deinen Bericht!

Danke für die Negativstreifen, die Du mir geschickt hast.
Ich konnte folgendes beobachten:
1. wenige und sehr kleine Anhaftungen auf der Trägerseite des Films.
2. kleine vereinzelte schwarze Flecken in der Emulsion.

zu 1: die Partikel waren zu wenige und zu klein um damit chemische Reaktionen durchführen zu können.
Sie ließen sich problemlos wegwischen und standen in keinem Zusammenhang mit den schwarzen Flecken.
Deshalb sind sie kein wirkliches Problem.

zu 2: das ist wahrscheinlich ein von 1. unabhängiges Problem.
Die Ursache ist unklar. 
Es könnten tatsächlich nicht komplett gelöste Entwicklungssubstanzen sein.
Es könnten aber auch Fehler in der Emulsion sein.
Es könnte auch noch etwas anderes sein.

Das Schadensbild der von Dir hier eingestellten Negativstreifen unterscheidet sich etwas von dem was ich auf den Negativstreifen beobachtet habe, die ich von Dir bekommen habe.

Es ist schwierig... aber deshalb ist es ja auch spannend.
Ob sich wirklich alles restlos aufklären lässt, ist nicht ganz sicher.

Herzliche Grüße
Klaus
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 12-09-2020, 12:21 PM von Klaus Wehner.)
Hallo Klaus,

mit den Proben war ich wohl etwas vorschnell, die waren von den letzten Filmen ohne Stoppbad. Bei den anderen, schlimmeren Fällen hatte ich selbst schon versucht, das zu reinigen, was ich nicht ohne Kratzer etc. im Negativ schaffe. Ich habe zuletzt wieder einen Gegentest mit Stoppbad gemacht, das macht die Sache definitiv schlimmer und vor allem hartnäckiger (sodass auch die Spülerei nicht mehr wirklich hilft). Die kleinen dunklen Flecken im Fomapan hatte ich schon als Charaktereigenschaft dieses Films abgetan.

Die beiden Fläschchen ID-11, die ich hier stehen habe, zeigen jetzt beim Schwenken Partikel. Ebenso habe ich gestern Abend wieder einen Excel angesetzt (mit Leitungswasser) und wirklich lange gerührt (bis jeweils bei beiden Parts keine Partikel mehr zu sehen waren und dann ein gutes Stück länger). Am Ende war die Stammlösung ganz klar und partikelfrei. In die 250ml-Medizinflaschen umgefüllt - nach zwei Stunden zeigen diese aber auch wieder beim Schwenken Partikel.

Ich denke inzwischen, dass bei Pulverentwicklern wohl oft bisschen Bodensatz bleibt bzw. wieder ausfällt - Ilford schreibt im Datenblatt seiner Pulverentwickler: "it is normal for a few grains of powder to remain un-dissolved". Mit den kleinen Fläschchen zum Lagern der Stammlösung können solche Ablagerungen häufiger in die Arbeitslösung gelangen als wenn man aus einer Literflasche vorsichtig ausgießt und deren letzte Portion(en) vielleicht filtert, weggießt oder nur für unwichtige Testfilme nutzt.

Das muss ich beachten, dann unbedingt das Stoppbad weglassen, und den Film vor dem Netzmittel gut spülen, dann sollte das gut genug klappen. Und künftig auf Flüssigentwickler umsteigen.

Danke und viele Grüße
Christoph
Hi Christoph,

die Angelegenheit ist nach wie vor etwas unübersichtig.
Deshalb sind die Schlüsse die sich daraus ziehen lassen nicht wirklich gesichert.

Tatsache ist, daß es beim Lösen von Entwicklern kleinere Probleme geben kann.
Phenidon ist in Wasser nicht so schnell löslich (Exel).
Metol wird bei Gegenwart von Sulfit zu einer schwer löslichen Substanz (D-76/ID-11).

Das Stoppbad sehe ich in diesem Fall nicht als Teil des Problems sondern eher als Teil der Lösung des Problems an.
Es kommt eigentlich kaum als Verursacher der Ablagerungen auf dem Film in Frage.
Mit seinem geringen pH Wert hilft es eher bestimmte Substanzen (Kalk) in Lösung zu halten.

Bitte achte auf eine sichere Fixierung, wenn Du auf das Stoppbad verzichtest (Zweibadfixierung).

Wenn die auftretenden Fehler reversibel sind und sich durch einfaches Wegwischen beseitigen lassen, so sehe ich nicht mehr als einen Schönheitsfehler darin.
Wenn jedoch schwarze Flecke in de Emulsion verbleiben, so muß eine Lösung gefunden werden.

Herzliche Grüße
Klaus



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