Hallo Henning,
durch den Zusammenbruch des Marktes haben sich viele Einsatzstoffe verteuert.
Früher war Triacetat, egal ob grau oder klar, relativ preiswert denn der CN Film verbrauchte millionen qm Triacetat und die Hersteller hatten Ihre Anlagen auf Vollast.
Dann brach der Markt für CN zusammen und die Produktionsmengen sind nach unten gegangen.
Technische Flme wurden schon viele Jahre auf PET gegossen, da man in den dortigen Anwendungen diesen Träger bevorzugte.
PET hat viele Vorteile. Es ist Formstabil, Lagerfähig, wird nicht brüchig und kann wesentlich dünner gezogen werden bei gleicher Schubkraft, Reissfestigkeit etc. Damit wurden die Rollen leichter oder man bekam pro Rollenwechsel mehr qm begossenes Material. Auch in den Kameras konnten die Filme länger laufen bis zum Wechsel usw.
In den Nuller Jahren vollzog sich dann der Wandel. Der Amateurfilmmarkt brach ein während technische Anwendungen langsamer schrumpften.
Plötzlich wurde mehr PET als Triacetat nachgefragt (zumindest auf dem "freien" Markt, stellt also ein Hersteller wie Fuji sein eigenes Triacetat her, verkauft es aber nicht, klammern wir das aus). Somit war der eigentlich bessere Träger, PET, jetzt plötzlich preiswerter als Triacetat (TAC).
Da die Hersteller seit ca. 2004 i.d.R. Verluste mit der Herstellung von S/W Material machten (Marktpreis sank sogar obwohl die Mengen schrupmften die Folgen sind die bekannten Pleiten), versuchte man halt da zu sparen wo es ging und wechselte z.B. auf PET, um wieder wettbewerbsfähig zu werden.
Weitere bestimmende Faktoren sind, dass im US Markt PET aufgrund seiner Lagerfähigkeit bevorzugt wird und dass man diese Filme (klares PET plus AHU) auch umkehrentwickeln kann, also mit einer Produktion (das Problem ist überall Losgrößen zusammen zu kratzen) zwei Artikel herstellt.
Der große Nachteil von PET ist das Lightpiping. Agfa hat Ende der 90iger ein Forschungprojekt laufen gehabt und versucht der Sache Herr zu werden. Man experimentierte mit AHU´s, Rückseitensperrschichten und anderem. Nichts hat wirklich funktioniert. Im Luftbildmarkt oder bei anderen technischen Anwendungen ist das kein Problem. Da legt man einen Zettel in die Filmrolle: "Wechseln nur bei Dunkelheit" und dann sorgt der Anwender für die Rahmenbedingungen aber wenn Tante Erna auf der Zugspitze mit Wollhandschuhen bei Bild 36 steht und ihr so ein Zettel aus der Patrone in den Schnee flattert hmm.. ja was passiert wohl dann?
Richtig, Kopfschüttlen und Filmwechseln in der Sonne.
Deswege haben wir entschieden so lange weiter Triacetat zu verwenden wie es irgendwie geht. Wir möchten dass unser Film funktioniert. Auch bei Anfängern. Es sind viele junge Leute im Markt die von der Lomo, Holga oder gar einer Iphone App kommen und wir wollen dass die mit dem ersten Film gleich Spass haben.
Preiswerter macht das unseren Film natürlich nicht. Der AP 400 wird wieder auf grau eingefärbter Unterlage gegossen werden, wenn er kommt. Das klare TAC ist heute so teuer, dass der Preisunterschied den Vorteil der Zweitvermarktung als Scala überkompensiert.
Außerdem ist ja bis auf weiteres ausreichend Scala Film erhältlich.
Viele Grüße,
Mirko
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 05-02-2012, 01:25 PM von Mirko Boeddecker.)
durch den Zusammenbruch des Marktes haben sich viele Einsatzstoffe verteuert.
Früher war Triacetat, egal ob grau oder klar, relativ preiswert denn der CN Film verbrauchte millionen qm Triacetat und die Hersteller hatten Ihre Anlagen auf Vollast.
Dann brach der Markt für CN zusammen und die Produktionsmengen sind nach unten gegangen.
Technische Flme wurden schon viele Jahre auf PET gegossen, da man in den dortigen Anwendungen diesen Träger bevorzugte.
PET hat viele Vorteile. Es ist Formstabil, Lagerfähig, wird nicht brüchig und kann wesentlich dünner gezogen werden bei gleicher Schubkraft, Reissfestigkeit etc. Damit wurden die Rollen leichter oder man bekam pro Rollenwechsel mehr qm begossenes Material. Auch in den Kameras konnten die Filme länger laufen bis zum Wechsel usw.
In den Nuller Jahren vollzog sich dann der Wandel. Der Amateurfilmmarkt brach ein während technische Anwendungen langsamer schrumpften.
Plötzlich wurde mehr PET als Triacetat nachgefragt (zumindest auf dem "freien" Markt, stellt also ein Hersteller wie Fuji sein eigenes Triacetat her, verkauft es aber nicht, klammern wir das aus). Somit war der eigentlich bessere Träger, PET, jetzt plötzlich preiswerter als Triacetat (TAC).
Da die Hersteller seit ca. 2004 i.d.R. Verluste mit der Herstellung von S/W Material machten (Marktpreis sank sogar obwohl die Mengen schrupmften die Folgen sind die bekannten Pleiten), versuchte man halt da zu sparen wo es ging und wechselte z.B. auf PET, um wieder wettbewerbsfähig zu werden.
Weitere bestimmende Faktoren sind, dass im US Markt PET aufgrund seiner Lagerfähigkeit bevorzugt wird und dass man diese Filme (klares PET plus AHU) auch umkehrentwickeln kann, also mit einer Produktion (das Problem ist überall Losgrößen zusammen zu kratzen) zwei Artikel herstellt.
Der große Nachteil von PET ist das Lightpiping. Agfa hat Ende der 90iger ein Forschungprojekt laufen gehabt und versucht der Sache Herr zu werden. Man experimentierte mit AHU´s, Rückseitensperrschichten und anderem. Nichts hat wirklich funktioniert. Im Luftbildmarkt oder bei anderen technischen Anwendungen ist das kein Problem. Da legt man einen Zettel in die Filmrolle: "Wechseln nur bei Dunkelheit" und dann sorgt der Anwender für die Rahmenbedingungen aber wenn Tante Erna auf der Zugspitze mit Wollhandschuhen bei Bild 36 steht und ihr so ein Zettel aus der Patrone in den Schnee flattert hmm.. ja was passiert wohl dann?
Richtig, Kopfschüttlen und Filmwechseln in der Sonne.
Deswege haben wir entschieden so lange weiter Triacetat zu verwenden wie es irgendwie geht. Wir möchten dass unser Film funktioniert. Auch bei Anfängern. Es sind viele junge Leute im Markt die von der Lomo, Holga oder gar einer Iphone App kommen und wir wollen dass die mit dem ersten Film gleich Spass haben.
Preiswerter macht das unseren Film natürlich nicht. Der AP 400 wird wieder auf grau eingefärbter Unterlage gegossen werden, wenn er kommt. Das klare TAC ist heute so teuer, dass der Preisunterschied den Vorteil der Zweitvermarktung als Scala überkompensiert.
Außerdem ist ja bis auf weiteres ausreichend Scala Film erhältlich.
Viele Grüße,
Mirko