Leitz Focomator II - Wer kennt ihn und hat Infos dazu?

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Hallo Leute :-)

In den nächsten Tagen werde ich stolzer Besitzer eines Leitz Focomator II sein!!!

Ich habe mir vorgenommen, dieses Stück Fotografiegeschichte von Grund auf zu restaurieren.
Leider ist das Gerät weder weitläufig bekannt, noch gut im Internet zu finden.

Ich bitte alle um Mithilfe:
Wer hat Dokumente, Anleitungen, Fotos, Information oder irgendetwas zum Focomator II von Leitz?

Noch nicht einmal das Leitz Museum hatte etwas zu diesem Schätzchen :-(

Ich bedanke mich für eure Hilfe und werde auch bald Bilder einstellen, wenn das tolle Gerät bei mir auf dem Dachboden angekommen ist…

Besten Gruß und allzeit gut Licht,

Sami


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(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 27-09-2021, 02:36 PM von s.feisten.)
Hallo Sami,

vor vielen Jahren habe ich ebenfalls ein Großformat-Vergrößerungsgerät restauriert.
Das war ein Projekt das viele Arbeitsstunden verschlungen hat- viel mehr als ursprünglich angenommen.

Wenn es Dir darum geht ein einwandfrei funktionierendes Gerät für Deine praktische Laborarbeit zu bekommen, so gibt es wahrscheinlich rationellere Möglichkeiten.

Wenn es Dir darum geht ein historisches Gerät adäquat zu restaurieren, so sollten Zeit, Arbeit und Geld keine große Rolle spielen. Sonst ist das Ergebnis unbefriedigend und der Aufwand lohnt sich nicht wirklich.

Wahrscheinlich ist das Gerät mit einem "automatischen Fokus" ausgerüstet: wenn Du den Vergrößerungsmaßstab änderst, wird die Schärfe automatisch nachgeführt.
Das ist sehr komfortabel- ist aber mechanisch recht aufwändig und funktioniert nur mit dem einen Objektiv für das die Steuerkurve individuell angepasst ist.

Für den praktischen Gebrauch bedeutet das, dass Du nur mit dem vorhandenen Objektiv vergrößern kannst. Wenn Du best-mögliche Vergrößerungs-Resultate anstrebst, wäre ein modernes Vergrößerungsobjektiv aber schon sehr sinnvoll.
An dieser Stelle bist Du in diesem Fall zu einem Kompromiss gezwungen.

Ein schönes und reizvolles Projekt. Aber es hilft sehr vorher alle Konsequenzen ab zu wägen.

Herzliche Grüße
Klaus
Hallo Klaus,

ja, dass dachte ich mir schon :D Solche Projekte plant man, aber sie laufen dann meistens ganz anders...und auch länger.

Du hast recht, dass es auch rationeller geht. Nur was war Dein Beweggrund für die Restauration und bereust Du es? :shy:

Ich will ihn zwar richtig benutzen, aber ich finde es einfach auch sehr aufregend, an so einem Gerät zu basteln und zu restaurieren! Außerdem ist es ein echter Veteran und hat mal etwas Aufmerksamkeit verdient.

Danke für den Hinweis "Zeit, Arbeit und Geld keine große Rolle spielen. Sonst ist das Ergebnis unbefriedigend und der Aufwand lohnt sich nicht wirklich." Das sollte man sich bei solchen Projekten immer wieder ins Gedächtnis rufen! Vielleicht schreibe ich mir das ganz groß auf ein Plakat an der Wand vor meinem Platz für das Gerät: "Zeit, Arbeit und Geld spielen keine Rolle!"

Zum Hinweis mit dem Arbeiten per Autofokus: Das habe ich jetzt schon mehrmals gehört, aber es gab auch eine Vermutung, dass ein 50er Elmar noch gehen könnte. Also der Focomator II hat ein Focotar mit dabei. Die sind doch eigentlich recht gut und qualitativ brauchbar, oder? Ich hatte bisher noch keins in der Hand...

An welchem Gerät hattest Du denn damals gearbeitet, Klaus?

Besten Gruß,

Sami
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 30-09-2021, 06:52 PM von s.feisten.)
Hallo Sami,

das Vergrößerungsgerät das ich damals restauriert habe war ein Agfa 9x12 Kondensor Gerät.
Damals war das Angebot an brauchbaren Großformat-Vergrößerungsgeräten sehr rar.

Mich hat die sehr stabile und durchdachte Mechanik damals begeistert und ich hatte Freude daran sie wieder richtig gängig zu machen.

Zusätzlich habe ich das Gerät auf eine diffuse Kaltlichtquelle umgebaut.
Damit habe ich meine ersten Großformat-Negative vergrößert.

Noch ein Wort zu Deinem Vergrößerungs-Objektiv.
Natürlich war das genannte Focotar zu der damaligen Zeit ein hervorragendes Objektiv.

Aber in der Optik hat es in den letzten 50 Jahren wirklich gravierende Fortschritte gegeben.
Ein gutes, modernes Vergrößerungs-Objektiv wird heute sichtbar mehr leisten als Dein historisches Focotar.

Das Focotar wird noch ordentliche Ergebnisse liefern.
Mit einem modernen Objektiv ginge es aber noch ein klein wenig besser.

Ich wünsche viel Freude beim Restaurieren!
Vielleicht kannst Du mal irgendwann über den Ausgang der Arbeiten berichten?

Herzliche Grüße
Klaus
Hallo Sami, 

das Original Objektiv ist i.d.R. ein 50mm 4.0 Focotar. Das wird das sein welches dabei ist. Damit kann man gut arbeiten. Du siehst allerdings einen Unterschied wenn du ein moderneres Vergrößerungsobjektiv wie das 50mm 2,8 Schneider Componon einsetzt (kann man machen allerdings ohne Autofokus, mangels richtiger Kurve). Ich hatte mich von Jahren mal bei Leitz erkundigt und dort sagte man mir, dass auch das Standartobjektiv des modernen Focomaten (ich meine es war das 2,8 40er Focotar; nagel mich aber bitte nicht darauf fest, ich habe es selbst nie ausprobiert) auch auf die Kurve der alten Focomaten passt. 

Falls noch Fragen bei der Restaurierung auftauchen, frag einfach. Ach so falls du auf die Idee kommen solltest stärkere Birnen als angegeben zu verwenden, weil die 75 W (?) zu dunkel sind. Das Gerät hält es prinzipiell aus, die Birne allerdings nicht. Die Überhitzt bei längerem Einstellen in der Kugel schlichtweg und brennt durch. War früher kein so großes Problem, als die Birnen noch billig und überall zu bekommen waren. 

Gruss Sven.



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