RPX 100 (120): Besch?igte Charge?

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Guten Abend allerseits,

 

ich habe in den letzten Monaten ein gutes Dutzend RPX 100 (in 120er Konfektionierung, von unserem Forumssponsor bezogen) belichtet und entwickelt. Alle haben das gleiche Problem: Zum Ende des Films, ca. über die Länge der letzten drei Bilder (im 6 x 4,5 Format) gibt es manchmal einen, meist zwei parallele Streifen auf den Bildern ("Telefonleitungen") in Laufrichtung parallel zum Filmrand. Der eine ist etwa 3 mm vom Filmrand entfernt, der andere etwa 7 mm (siehe Anhang). Man erkennt auf dem Filmstreifen, dass es sich um eine winzige Zerkratzung auf der Emulsionsseite handelt. Der Strich ist absolut gerade und vermutlich durch eine Bewegung des Films beim Auf oder Abspulen oder Spannen entstanden.

 

Meine erste Vermutung (Kamera) scheidet aus, da alle anderen Filme, die ich durch die Mamiya 645E jage, das Problem nicht haben. Außerdem konnte ich in der Kamera nichts finden, was Ursache sein könnte.

 

Weitere Möglichkeit: mein Entwicklungsprozess, aber ich habe diesen daraufhin überprüft - nichts berührt den Film an dieser Stelle.

 

Da die Beschädigung in sehr gleichmäßiger Form bei allen Exemplaren auftritt, beschleicht mich der Verdacht: Produktionsproblem? Fehlerhafte Charge? Leider habe ich keinen frischen RPX 100 mehr hier, sonst würde ich einen Unbelichteten opfern und dessen Emulsion in Augenschein nehmen.

 

Hat irgendjemand sonst das gleiche Phänomen beim RPX 100 Rollfilm?

 

Besten Dank

 

Hallo,

 

zum RPX 100 kann ich leider nichts sagen, ich habe bei meiner Mamiya 645 1000s aber ein ähnlich klingendes Problem mit vielleicht der gleichen Ursache. Bei mir treten diese vertikalen Kratzer immer auf den letzten zwei Bildern eines Films auf. Es sind deutlich mehr Kratzer als bei dir und sie sind über die ganze Bildbreite verteilt.

 

Ich habe die Kratzer zuerst auf einem RPX 400 gesehen, genauso betroffen war dann aber auch ein HP5. Einen Film-Produktionsfehler kann ich für mich daher ausschließen.

 

Nach dem letzten Film habe ich Filmeinsatz und Kamera nochmal genau unter die Lupe genommen: Der Filmeinsatz kommt soweit ich es sehe nur mit dem Rückpapier in Berührung und scheidet daher als Ursache aus. Bleiben die beiden dünnen schwarzen Metallwalzen in der Kamera, unter und über dem Bildfenster. In dem Spalt unter der unteren Walze konnte ich einen mikroskopisch kleinen Krümel entdecken, vermutlich ein Überrest der inzwischen ersetzten Dichtungen. Dieser Krümel lag genau an der Position, die mit dem dicksten Kratzer auf dem Negativ korrespondierte. Ich habe das gesamte Kamera-Innenleben und insbesondere die Walzen dann nochmal gründlich gereinigt. Leider bin ich seitdem noch nicht wieder dazu gekommen, einen weiteren Testfilm zu belichten.

 

Deine 645E benutzt ja die gleichen Filmeinsätze, von daher ist die Filmführung vermutlich ähnlich. Das erklärt natürlich nicht, warum du das Problem nur beim RPX 400 siehst. Hast du auch mal einen HP5 verschossen?

 

Genauso unklar ist mir, warum es immer die letzten zwei (bei dir drei) Bilder betrifft. Ich spekuliere, dass gegen Filmende mehr Spannung auf den Film ausgeübt wird und er stärker/anders gegen die Walze gedrückt wird. Das könnte dann auch je nach Stärke des Filmmaterials variieren. Soweit ich weiß, werden die RPX-Filme genau wie der HP5 von Harman hergestellt, dürften also einen ähnlichen Träger haben.

 

Gegen einen Fehler beim Aufspulen/Entwickeln spricht, wie du schon schriebst, dass die Kratzer genau vertikal in Transportrichtung verlaufen.

 

Hab ein Update: da der Fehler nur bei den RPX100 auftritt, aber weder bei selbstentwickelten 400TX oder FP4+, noch bei vom Labor verarbeiteten Portra 400 oder Diafilmen, gehe ich inzwischen davon aus, dass die bemängelten Kratzer auf fehlerhafte Produktion zurückgehen. Im Grunde ist es mir auch egal: ich kaufe bis auf Weiteres einfach keine RPXe mehr und bediene mich beim sonstigen Sortiment. Ist nur ärgerlich, weil ich im Urlaub über 10 von denen durchgezogen und entwickelt habe.

 

Mich wundert nur, dass sonst keiner ähnliche Probleme damit hat.

Zitat:Mich wundert nur, dass sonst keiner ähnliche Probleme damit hat.
Nun, bei aller Liebe, sooo viele Anwender lesen und schreiben hier nicht. Eine Anfrage bzw. Recherche bei der APUG, heißt neuerdings photrio.com (wer hat sich denn diesen Sch...namen ausgedacht?) wäre wahrscheinlich zielführender. Und Impex ist auch nicht der Produzent/Inverkehrbringer, den man sinnvollerweise fragen könnte.

(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 31-10-2017, 11:31 PM von grommi.)



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