Filmentwickler nach gewissen Anforderungen gesucht!

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Renate: da meinst aber ein anderes "Korn" als die Kollegen oben. Bei 1000facher Vergrösserung sieht man die einzelnen Silberkristalle. Deren Grösse hat nichts zu tun mit dem, was auf dem Papier zu sehen ist. Nach meiner Messung einst haben diese (geschätzt bei 1000facher Vergrösserung, Stand von 1995):

TP2415: 0,8um (Neofin Doku)

Agfaortho: 1um (Neofin Doku)

APX25: 1um (Rodinal 1+75)

APX100: 1,3um ( " )

PanF Plus: 1,5um ( " )

Tmax400: 1,7um ( " )


Diese Kristalle sind so klein, dass sie kein Vergrösserungsobjektiv auflösen und aufs Papier bringen kann. Nur zur Erinnerung: Auflösung (Lp/mm) = 1200/Blendenzahl. Mit Blende 1 wäre vielleicht was drin.


Wenn Fotografen von Korn reden, dann meinen sie in Wirklichkeit immer die auf der Vergrösserung vor allem in homogenen Flächen sichtbare Dichteschwankung, die wird aber durch ungleiche Verteilung vieler Bildsilberkristalle verursacht, nicht durch einzelne Silberkristalle. Wenn man ein solches "Fotografenkorn" auf dem Negativ unter dem Mikroskop anschaut, dann erkennt man, dass es aus z.B. 50 einzelnen Silberkristallen besteht, die sich dummerweise etwas zusammengerottet haben, entweder bereits herstellerseitig oder erst in der Nassphase. Entwickler mit hohem pH-Wert wie z.B. Rodinal in geringer Verdünnung wie 1+25 scheinen diese Kornzusammenrottungen zu begünstigen, zumindest bei einigen Filmen. Nimmt man aber den Rodinal in 1+160 oder gar 1+200 in Standentwicklung, gibt es beim gleichen Filmtyp deutlich glattere Flächen und Kanten wie gestanzt.

 

Deutliche Verbesserung der homogenen Flächen bringen die stainenden Entwickler auf der Basis von Brenzcatechin oder Pyrogallol ( Pyrocat, PMK usw.).


Gruß Wolfgang

(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 16-11-2014, 08:36 PM von Wolfgg.)

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Filmentwickler nach gewissen Anforderungen gesucht! - von Wolfgg - 16-11-2014, 08:34 PM



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